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Naturparadies und Horchposten im Kalten Krieg
Hinweis:
Die höchste Erhebung des Stadtgebiets

Überraschend ist es schon, dass inmitten einer doch eher flachen Landschaft plötzlich ein für diese Gegend hoher Berg auftaucht. Die Erklärung ist einfach: Ca. ein Drittel aller Trümmer der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Berliner Häuser lagert hier. Zehntausende von LKW-Ladungen wurden hierhin zum Teufelsberg transportiert. 1972 begannen die Berliner mit der Renaturierung und Bäume wurden gepflanzt. Schnell entwickelte sich ein großartiges grünes Sport- und Freizeitgebiet in dem von einer Mauer umgebenen Westen von Berlin. 1987 wurde zur 750-Jahr-Feier Berlins  am Teufelsberghang  gar ein Weltcup im Slalom veranstaltet. Auch heute noch gibt es eine Skiabfahrt, auf der sich bei viel Schnee die Berliner Wintersportler tummeln. Aber auch das Militär entdeckte den Berg. 1957 besetzte die US-Army den Berggipfel. Als höchstgelegene Erhebung in Westberlin eignete er sich als Standort für eine Abhöranlage. Auf dem von den Amerikanern genannten „T-Berg“ arbeiteten bis zu 1.500 Soldaten täglich rund um die Uhr als Teil des internationalen US-Spionagenetzes  Echelon. Mit über fünf bis zu 69 Meter hohen Antennenkuppeln konnte der Flug- und Funkverkehr bis etwa 600 km weit in den Einflussbereich des Warschauer Paktes überwacht werden. Nach Ende des Kalten Krieges wurde das Abhören und somit die Anlage der Amerikaner und Briten überflüssig. Bis Oktober 1992 waren sie weg. Neue Ideen für die zukünftige Nutzung gib es viele – eine Realisierung ist aber bisher gescheitert.