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Gutspark Neukladow
Hinweis:
Neukladower Allee 1214089 Berlin-KladowTelefon: 030 / 902 79 38 88Gutspark Neukladow info@gutspark-neukladow.de Bus X34, 134 oder 697 bis Kladower Damm / Neukladower AlleeBVG-FährlinieF10 S-Wannsee – Alt-Kladow Vom Hafen Alt-Kladow ist es ein ca. 10-minütiger Spaziergang zum Gutspark Neukladow.Mit dem PKW von Spandau / Heerstraße über den Kladower Damm

Nur wenige Kilometer von Spandau entfernt  liegt der Gutspark Neukladow, eingebettet in die sich vor Tausenden von Jahren gebildeten eiszeitlichen Schmelzwassertäler. Im Süden zieht die Fähre der BVG ihre Spuren durch das blau schimmernde Wasser der Havel von der Anlegestelle Imchen in Richtung Wannsee. Gegenüber erkennt man, über den meterhohen Schilfpflanzen am Ufer, die Halbinsel Schwanenwerder. Neukladow ist ein Kleinod der Abgeschiedenheit und der Ruhe am Wasser im Berliner Südwesten. Jahrzehntelang war das vom Verfall bedrohte Gutshaus Künstlerbohème aus Malern und Theaterleuten bis Erholungsheim der Arbeiterwohlfahrt.

Seit einigen Jahren aber haben sich Mitglieder der Bürgerstiftung Gutspark Neukladow zur Aufgabe gemacht, den frühklassizistischen Bau und den Park vor dem Verfall zu retten. Sie wollen sicherstellen,  dass einerseits das Gelände und das Plateau weiterhin der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und andererseits die Bau- und Gartendenkmäler denkmalgerecht restauriert und erhalten werden.  Sichtbar sind die Veränderungen schon im Gutshauscafé, in dem schon wieder die Holzfußböden in alter Pracht glänzen. 5,5 Millionen Euro sind für die Wiederherstellung der Gebäude mit über 800 qm und der Gartendenkmäler im 190.000 qm großen Park nötig. Dieses Geld will die Stiftung selbest erwirtschaften. Über die zur Stiftung gehörende Gesellschaft „Kulturpark Berlin“ können Kulturveranstaltungen, Hochzeitsfeiern usw. gebucht werden, um so Geld für die Renovierung zu erwirtschaften.

Das Gebiet entlang der Havel gehörte ab dem 14. Jahrhundert zum Benediktinerinnenkloster St. Marien zu Spandau.

Später gelangte es in den Besitz der Brandenburger Kurfürsten und damit später der preußischen Könige. Als Anerkennung für seine Verdienste überließ König Friedrich Wilhelm Ill. 1799 das Lehnschulzengut „Neu-Cladow“ seinem Kabinettsrat und Juristen Anastasius Ludwig Menken. Auf dem vorerst in Erbpacht überlassenen Grund ließ Menken ein Gutshaus errichten und einen Park anlegen. Der klare Kubus des „Gutshauses Cladow“ nimmt erstmalig mehrere Grundformen märkischer Herrenhäuser aus dem 17. bis 18. Jahrhundert auf. Menken konnte nur kurze Zeit das neue Landgut bewohnen. Er starb bereits 1801. Die Familie erwarb das Gut und behielt es bis 1815. Die Tochter Menkens, Louise Wilhelmine, verbrachte hier ihre Jugendjahre. Sie heiratete 1806 in der Potsdamer Garnisonkirche den Gutsherrn Ferdinand von Bismarck. Ihr gemeinsamer Sohn war Otto von Bismarck, Ministerpräsident von Preußen und erster Reichskanzler des Deutschen Reiches.