Hier wurde Biergeschichte geschrieben: Bereits im 18. Jahrhunderts entstand am Ufer des Müggelsees das erste Brauhaus. Nachdem mehrmals die Besitzer wechselten, errichtete Kaufmann Herrmann Schäfer im Jahr 1869 die sogenannte Lindenbrauerei – die als älteste Brauerei Berlins gilt. 1888 folgte die Umbenennung in „Brauerei Müggelschlösschen Wallburg und Pauli“ bevor das Unternehmen durch die Genossenschaft übernommen wurde. Unter dem Namen „Erste Genossenschaftsbrauerei der Gast- und Schankwirte von Berlin und Umgebung“ erweiterte sich der Bierabsatz bis zum Jahr 1913 auf 140.000 Hektoliter jährlich.

KarteBuergerbraeu

Quelle: Basisdaten map.openseamap.org/ OpenStreetMap CC-SA

Während des Ersten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit sank der Absatz vorerst, stabilisierte sich jedoch bald wieder und konnte bis zum Jahr 1925 sogar auch 450.000 Hektoliter ausgebaut werden. 1925 zerschlug man die Genossenschaft und benannte sie in „Berliner Bürgerbräu AG“ um. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Brauerei verstaatlicht und vom Ostberliner Getränkekombinat vereinnahmt. In der DDR nahm der Betrieb eine gewisse Sonderstellung ein, da er Premiumbiere produzierte, die für den Export in den Westen gedacht waren. Mit der Wiedervereinigung wurde der Betrieb an die Hofmarke Brauerei verkauft, die jedoch am 1. März 2010 wegen wirtschaftlichen Schwierigkeiten aufgeben muss. Das Berliner Bürgerbräu wird mittlerweile durch den Oetker-Konzern vertrieben und in Berlin-Hohenschönhausen gebraut. Seit 2011 wird in der ehemaligen Lindenbrauerei Bio-Bier gebraut und das denkmalgeschützte Gebäude beherbergt ein interessantes Brauereimuseum.