Starkwinde mit stürmischen Böen haben zu mehreren Einsätzen der Seenotretter in der Lübecker Bucht und auf der Schlei geführt. Drei Rettungseinheiten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) kamen Wassersportlern in der Nähe von Pelzerhaken und Arnis/Schlei zu Hilfe.

Gegen 18.15 Uhr alarmierte eine Spaziergängerin die Seenotretter: In Höhe des Leuchtturms Pelzerhaken beobachtete sie mit ihrem Fernglas einen gestürzten und nun schnell abtreibenden Kitesurfer. Eine stürmische Bö hatte den etwa 30 Jahre alten Mann zu Fall gebracht. Es gelang ihm nicht mehr, seinen Kiteschirm erneut zu starten.

Die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes Henrich Wuppesahl der Station Neustadt fand den Wassersportler nach kurzer Suche etwa eine Seemeile (rund zwei Kilometer) von der Küste entfernt. „Er hatte sich mit den Füßen in seinen Leinen verheddert und konnte sich nicht mehr selbst helfen. Der starke Südwestwind trieb ihn immer weiter in die offene Lübecker Bucht ab“, berichtet Bootsführer Wolfgang Schulz. Glücklicherweise war es dem Kiter gelungen, mit seinem Board zu winken und die Seenotretter auf diese Weise auf sich aufmerksam zu machen. „Er war zwar in guter körperlicher Verfassung, aber regelrecht geschockt von seiner Situation“, berichtet Seenotretter Schulz. Die Henrich Wuppesahl nahm den Kiter an Bord und brachte ihn sicher an den Strand von Pelzerhaken.

Nahezu zeitgleich waren die Maasholmer Seenotretter auf der Schlei im Einsatz. Südwestlich von Arnis in Höhe Winnemark hatte eine stürmische Bö einen Jollenkreuzer zum Kentern gebracht. Ein Schlauchboot der Feuerwehr Olpenitz barg die vier über Bord gegangenen Segler und übergab sie an ein anderes Segelboot.

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Zwei Seenotretter konnten die Jolle aufrichten und leerpumpen. Foto: DGzRS

Mit Hilfe dieses Segelbootes und der Feuerwehr gelang es dem Tochterboot Onkel Willi des Seenotrettungskreuzers Nis Randers, den Jollenkreuzer, dessen Mast im Grund feststeckte, wieder aufzurichten. Onkel Willi und das Seenotrettungsboot Wuppertal gingen längsseits und lenzten den Havaristen. Sie schleppten ihn im Päckchen nach Arnis.

Ein weiterer Einsatz schloss sich direkt an: Im Grödersbyer Noor auf der gegenüberliegenden Seite der Schlei war eine Jolle gekentert. Ein in der Nähe fahrendes Boot hatte bereits den über Bord gegangenen Skipper aufgenommen. Da sich die Jolle vor Ort nicht mehr aufrichten ließ, brachten Wuppertal und Onkel Willi sie zunächst ebenfalls nach Arnis. Zwei Seenotretter der Wuppertal gingen dort an einer flachen Stelle im Überlebensanzug ins Wasser. Sie stabilisierten das Boot, richteten es wieder auf und pumpten es leer.