In wenigen Wochen ist es soweit: Der Seenotrettungskreuzer BERLIN wird nach fast 32 Dienstjahren auf der Station Laboe durch einen Neubau gleichen Namens ersetzt. Wenige Tage vor der Taufe des Nachfolgers sind die Laboer Seenotretter in einem der vermutlich letzten Einsätze der derzeitigen BERLIN am Sonntagnachmittag einem manövrierunfähigen Fischkutter zu Hilfe gekommen.

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Die BERLIN im Einatz vor Laboe. Foto: DGzRS

Aufgrund eines Maschinenschadens trieb der 14 Meter lange Kutter mit zwei Fischern an Bord manövrierunfähig auf der Kieler Förde vor Laboe. Die Seenotretter setzten sofort nach der Alarmierung das Tochterboot STEPPKE aus. Beim Havaristen angekommen, stellten sie bei südwestlichen Winden der Stärke 3 bis 4 (bis zu 28 km/h) und einem halben bis einem Meter Seegang routiniert eine Leinenverbindung her. Anschließend brachten die Seenotretter den Kutter in den Hafen von Möltenort.

Warum heißt der Seenotrettungskreuzer eigentlich Berlin?
Mehr als 13.000 Berliner unterstützen die Seenotretter mit regelmäßigen Spenden. Ohnehin handelt es sich bei der Kieler Förde, dem Revier der BERLIN, um ein beliebtes Reiseziel für Berliner Wassersportler. Da passt es, dass sich der Regierende Bürgermeister, Michael Müller, den Vor- und Nachnamen mit dem Vormann der BERLIN teilt. Der politische „Vormann“ der Stadt, der als ein prominenter Fürsprecher der DGzRS gilt, versicherte bei einem Besuch in der Bremer Zentrale der Seenotretter, die Patenschaft des Landes Berlin zum Standpunkt Laboe weiterhin fortzuführen: „Viele Menschen verdanken der BERLIN ihr Leben. Der Besatzung und ihrem Vormann gebührt Dank für ihre schwere Aufgabe, die viel Mut und Geschick erfordert. Ich freue mich, dass die deutsche Hauptstadt ihre patenschaftliche Verbundenheit und ihren Respekt vor der Arbeit und für das bürgerschaftliche Engagement zum Ausdruck bringen kann.“

Langjährige Verbundenheit
Die Berliner Unterstützung für die Seenotretter hat Tradition. Bereits 1873 präsentierte die DGzRS ein speziell konstruiertes Ruderrettungsboot auf der Weltausstellung in Wien. Dieses war anschließend über zwanzig Jahre auf der Rettungsstation Wilhelmshaven stationiert. Und schon damals war der Bau durch die großzügige Unterstützung aus Berlin ermöglicht worden. Die aktuelle BERLIN, ein bewährtes Typschiff der 27,5-Meter-Klasse, wurde 1985 in Anwesenheit des Bundespräsidenten und ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Richard von Weizsäcker, getauft. Sie ist nun bereits 30 Jahre im Einsatz.

Ab Mitte Januar im Einsatz
Voraussichtlich Mitte Januar 2017 wird der modernste Seenotrettungskreuzer der DGzRS – die neue BERLIN – die derzeitige BERLIN nach fast 32 Dienstjahren in dem anspruchsvollen Revier einer der einsatzreichsten Stationen der DGzRS ablösen. Das Spezialschiff war 1985 als Typschiff der 27,5-Meter-Klasse in Anwesenheit des Bundespräsidenten und ehemaligen Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Richard von Weizsäcker, getauft worden. In seinem letzten Jahr auf Station haben die Seenotretter aus Laboe mit dem Seenotrettungskreuzer bei mehr als 110 Einsätzen rund 35 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahr befreit.

Die neue BERLIN wird am kommenden Samstag, 17. Dezember 2016, mitten in Bremen getauft. Am Anleger der Seenotretter in der Neustadt, vis-à-vis zum Schnoorviertel, erhält der modernste deutsche Seenotrettungskreuzer den Namen BERLIN. In der DGzRS-Zentrale an der Werderstraße 2 gibt es ab 15 Uhr ein buntes Programm mit Open-Ship, Musik, Führungen und Filmen.