Bären in Gefangenschaft können nicht mehr ausgewildert werden – sie sind zu abhängig vom Menschen und würden in freier Wildbahn nicht überleben. Durch schlechte Haltungsbedingungen sind viele schwer verhaltensgestört. Der Bärenwald Müritz bietet solchen Bären eine Alternative: Hier können sie Instinkte wiederentdecken und ihr natürliches Verhalten ausleben – umherstreifen, sich zurückziehen, Höhlen graben, im Teich baden oder in Winterruhe gehen.

Der neue Naturentdeckerpfad im Bärenwald Müritz (Foto: Bärenwald Müritz)

Der neue Naturentdeckerpfad im Bärenwald Müritz (Foto: Bärenwald Müritz)

Ab sofort können Besucher auf dem neuen 180 Meter langen Naturentdeckerpfad im Bärenwald Müritz in der Mecklenburgischen Seenplatte in die Welt der Braunbären eintauchen. Ein neuer interaktive Pfad vermittelt Gästen Wissenswertes über die Entwicklung der Bärenpopulation in Europa, präsentiert Mythen und Legenden über das weltweit größte Landraubtier und führt in eine nachgebaute Bärenhöhle, die große und kleine Besucher zum Verweilen einlädt. Im Frühjahr 2017 soll weiterhin der Bau eines neuen Empfangsgebäudes mit Bibliothek und Foyer sowie einer Aussichtsplattform fertiggestellt werden. Der Bärenwald Müritz ist Europas größtes Bärenschutzzentrum, in dem Braunbären aus nicht artgerechter Haltung in natürlicher Umgebung leben. Die Kosten für die Erweiterung des Erlebniszentrums werden aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ gefördert.

Bereits seit 2006 bietet der Wald im Müritz Nationalpark Bären aus schlechter Haltung ein tiergerechtes Zuhause. In dem insgesamt 16 Hektar großen Freigehege leben derzeit 16 Braunbären. Die Bären finden hier einen Lebensraum, der ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht: eine abwechslungsreiche Landschaft mit Mischwald, Wiesenflächen, Waldlichtungen, Hanglagen und einem natürlichen Wasserlauf. Dies sind optimale Voraussetzungen für Braunbären, ihr natürliches Verhalten wiederentdecken und ausleben zu können. Ein Grundsatz des Bärenprojekts ist, dass die Bären hier nicht zur Schau gestellt werden. Der Kontakt zum Menschen wird auf ein notwendiges Minimum reduziert, damit der Braunbär die Möglichkeit hat, sich seinen eigenen Tagesablauf zu schaffen. Besucher erhalten einen Einblick in den Tagesablauf der Tiere – doch nur der Bär bestimmt, ob er sich sehen lässt. Er kann sich jederzeit zurückziehen.

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