Urlaub, Sonne, Mittelmeer? Was wie eine Werbung für das Urlaubsparadies klingt, sind in Wirklichkeit zahlreiche sehr ernste und vor allen Dingen sehr traurige Geschichten: Im Mittelmeer vor der Küste Italiens gehört die Ankunft von vollkommen überladenen Flüchtlingsbooten mittlerweile zum Alltag. Die Überfahrt auf den unterschiedlichen Routen ist immer lebensgefährlich und ein Ankommen ungewiss. Um sich mit diesen Tatsachen auseinanderzusetzen, hat die Outlaw Stiftung gemeinsam mit über 120 Partnerorganisationen ein einzigartiges Projekt ins Leben gerufen.

„Mit Sicherheit gut ankommen“ heißt es für 65 Tage auf einer Route durch 22 deutsche Städte. Unter diesem Motto fahren 80 Kupferfiguren des dänischen Künstlers Jens Galschiøt, auf zwei Schiffen entlang der deutschen Nordseeküste und kreuz und quer auf deutschen Binnenwasserstraßen von Bremen bis nach Berlin. Zeitgleich mit dem Nationalen Flüchtlingstag am 30. September 2017  findet das bundesweite Projekt seinen Abschluss in Berlin. Die Figuren und die Besatzung der Al-hadj Djumaa werden vom 29. September bis 1. Oktober 2017 im Treptower Hafen am Treptower Park festmachen – am Anleger “F” der Stern und Kreis Schiffahrt. Bei der Al-hadj Djumaa handelt es sich um ein Flüchtlingsschiff, das im Sommer 2013 mit 217 Eritreern und 65 Äthiopiern an Bord Ägypten verließ und  vor Lampedusa von der italienischen Küstenwache beschlagnahmt wurde. „Jeder, der es besichtigt, fragt sich, wo da noch 200 Menschen hinpassen sollen“, sagt Tobias Leinemann von der Outlaw Stifung gegenüber der DNN. Zwei Tage wären die Menschen auf dem Mittelmeer getrieben, bei hohem Wellengang und katastrophalen sanitären Bedingungen.

Um auf diese katastrophalen Bedingungen aufmerksam zu machen, hat man sich einiges ausgedacht. Rund um das Boot wird auf einer überdachten Außen-Bühne und in einer Jurte ein dreitägiges Rahmenprogramm bei freien Eintritt geboten – u.a. das neue Stück der Theatergruppe Nie wieder Tempelhof, der Film “Exodus” über die Einsätze der zivilen Rettungsorganisation SOS MEDITERANEE, Musik mit Gülina and Newcomer Youngsters, Vorspeisen-Workshops mit Über den Tellerrand, eine Kunst-Werkstatt von PASS THE CRAYON für die jüngsten Besucherinnen und Besucher und als besonderes Highlight “MENSCH, willkommen! on tour”, ein Theaterprojekt das an mehreren Standorten auf dieser bundesweiten Reise gezeigt wird in Kooperation mit GRIPS Werke e.V., GRIPS Theater, Jugendliche ohne Grenzen, BBZ Berlin, Flüchtlingsrat Berlin und B-umF.

Zum Abschluss verabschiedet der Chor Die Weltberliner aus Alt-Treptow das Projekt in einem symbolischen Akt – Besucherinnen und Besucher sind herzlich dazu eingeladen mitzusingen. Täglich ab 11:00 Uhr gibt es die Möglichkeit, das Schiff, die Skulpturen sowie die begleitenden Ausstellungen zu besichtigen. Das vollständige Programm ist im Internet zu finden.

„Mit Sicherheit gut ankommen“ will aufrütteln und mit Bürgerinnen und Bürgern aber auch mit Berlin-Besuchenden ins Gespräch kommen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt: Wie organisiert unsere Gesellschaft das Ankommen der Menschen hier in unserem Land? Wie bringt sich jeder einzelne von uns bei dieser wichtigen Aufgabe ein? Warum sterben immer noch täglich Menschen im Mittelmeer und was können wir dagegen tun?

Aktuelle Informationen zum Projekt, insbesondere mit dem genauen Törnplan gibt es auf facebook, im Blog www.msgan.de, unter www.mit-sicherheit-gut-ankommen.de und unter www.outlaw-diestiftung.de