Hohenwarthe140707 026kAm Wasserstraßenkreuz Magdeburg wurden die Doppelschleuse Hohenwarthe, die Schleuse Rothensee, die Schleuse Niegripp und die Niedrigwasserschleuse im Rothenseer Verbindungskanal automatisiert. Um in verkehrsschwachen Zeiten nicht alle Bedienstände auf den Schleusen am Wasserstraßenkreuz Magdeburg mit Personal besetzen zu müssen, sind auf den beiden Schleusen Hohenwarthe und Rothensee Leitzentralen mit jeweils zwei Fernbedienplätzen eingerichtet worden.

Nach vier Jahren Bauzeit steht das Projekt nun vor dem Abschluss: Gestern übergab das Wasserstraßen-Neubauamt dem Wasser-und Schifffahrtsamt Magdeburg die beiden neuen Fernbedienzentralen. Die Realisierung dieses Projekts ist Teil des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit, mit dem eine durchgehende Wasserstraßenverbindung für moderne Schiffe vom Rhein nach Berlin geschaffen wird. Das Projekt umfasst den Umbau der Leitstände der Schleuse Rothensee und der Doppelschleuse Hohenwarthe. Für die Installation der modernen Fernbedienung investierte der Bund 1,85 Millionen Euro.

Hohenwarte140707 030kNötig sei die Automatisierung des Schleusenbetriebes vor allem, weil in den vergangenen Jahren aufgrund von Sparmaßnahmen immer mehr Personal abgebaut wurde – die Belastung für die Mitarbeiter wurde dabei immer größer. Nun werden, je nach Betrieb, mehrere Kollegen in der Schaltzentrale die Technik bedienen. Das Konzept verzichtet dabei auf eine starre Zuordnung der Schleusen auf die einzelnen Bedienplätze. So sollen beide Schleusen von jedem Platz bedient werden können.

Über eine Rufsäule am Sportbootanleger nehmen Freizeitkapitäne dann Kontakt mit der Zentrale auf. Berufsschiffer und größere Sportboote mit Funkgerät, können die Zentrale auch anfunken. Das Konzept der Fernbedienung der Schleusen berücksichtigt auch die Möglichkeit einer Verlängerung der Schleusenbetriebszeiten bis hin zum 24-h-Betrieb mit Einführung der Nachtschifffahrt.Hohenwarthe140707 036k

Die Umsetzung erfolgte größtenteils bei laufendem Betrieb. So war die Schifffahrt während der gesamten Baumaßnahme lediglich an der Schleuse Rothensee für insgesamt eine Woche unterbrochen.

Wolf-Alexander Schneider

Titelfoto: Torsten Maue via Wikimedia Commons