Blaue Seen treffen auf rote, gelbe und orangefarbene Blätter: Der Herbst ist eine wunderbare Zeit für Radtouren durch das Lausitzer Seenland, das zwischen Dresden und Berlin liegt. Auf der Seenland-Route entdecken Radwanderer die größte von Menschenhand geschaffene Wasserlandschaft Europas. 16 neue Seen verbindet dieser 186 Kilometer lange Fernradweg miteinander und führt einmal durch das gesamte Lausitzer Seenland. Die Region lockt dabei jetzt entlang der Strecke mit einigen Höhepunkten, die natürlich auch ohne Rad einen Ausflug lohnen: So blüht beispielsweise im Findlingspark Nochten jetzt die Heide, der Weinberg am Großräschener See lockt mit geführten Touren, und auf dem Senftenberger See bieten Surfer bei starken Herbstwinden einen tollen Anblick. Zudem gibt es zahlreiche Erntedank- und Herbstfeste.

Das Lausitzer Seenland ist eine faszinierende Region im Wandel: Wo einst die Förderung der Braunkohle das Landschaftsbild bestimmte, entsteht durch die Flutung früherer Tagebaue eine spektakuläre Wasserwelt mit mehr als 20 neuen Seen. Einmal durch das junge Lausitzer Seenland führt die Seenland-Route. Sie verläuft als Rundtour vom Großräschener See im Norden bis zum Bärwalder See im Süden des Lausitzer Seenlandes an 16 Seen vorbei. Unterwegs erleben die Radler alle Stadien des Landschaftswandels von wachsenden Seen mit schroffen Ufern bis zu vollständig gefluteten Seen. „Mancherorts ist das vergängliche Stadium zwischen Tagebau und See noch unmittelbar zu erleben. Andere Seen wurden schon vor Jahrzehnten geflutet und bestechen mit weißen Stränden, steilen Ufern, Marinas mit Segelbooten, Aussichtstürmen, Amphitheatern, Schlösser und Museen. Landmarken und markante Aussichtspunkte am Wegesrand eröffnen tolle Ausblicke auf den imposanten Wandel der Natur. Ob Industriekultur, Gartenstädte, Landschaftskunst oder das Brauchtum der Sorben – die Seenland-Route wartet auch abseits der Seen mit herausragenden Attraktionen“, erläutert Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland e.V. Die Seenland-Route ist komplett ausgeschildert, führt vorwiegend über asphaltierte Wege und hat wenige Steigungen. Entlang der Strecke gibt es zudem zahlreiche Radler-freundliche Bett & Bike-Unterkünfte, in denen sich Radwanderer rundum gut aufgehoben fühlen.

„Die Radfahrer können auf ihrer Tour jetzt nicht nur die herbstliche Landschaft und die blauen Seen genießen. Einige Stationen bieten im Herbst auch besondere Höhepunkte – natürlich nicht nur für Radfahrer“, so Katja Wersch, die beim Tourismusverband für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing zuständig ist. So lohnt sich unter anderem ein Abstecher in den Findlingspark Nochten. In der europaweit einzigartigen Parkanlage sind 7.000 Findlinge in eine malerische Gartenwelt eingebettet, die nun in allen Farben des Herbstes erstrahlt: „Die Blüte der Calluna-Heide stellt jetzt bis in den Spätherbst hinein alles in den Schatten. Am Teich sorgt bis November die facettenreiche Laubfärbung für einen zusätzlichen Paukenschlag, und danach verzaubert die Blüte der Winterheide ab November das einzigartige Steinreich“, verrät Kathrin Winkler. Zu den Veranstaltungshöhepunkten im Herbst zählen die „Große Herbst-Pflanzenbörse“ am 24. September und am 29. Oktober „Halloween im Findlingspark“ mit abwechslungsreichem Programm für Groß und Klein.
Herbstzeit im Findlingspark Nochten. Foto: Herbst-Findlingspark-Nochten_Foto-

Herbstzeit im Findlingspark Nochten. Foto: Förderverein Findlingspark Nochten

Zwischen den IBA-Terrassen Großräschen und der künftigen Wasserkante des Großräschener Sees ist der Weinberg in idealer Südhanglage ein bunt gefärbter Hingucker. Im Herbst werden hier auf Anfrage Weinbergführungen und Weinverkostungen angeboten. In der Nähe von Welzow, direkt am Rand des Tagebaus Welzow-Süd, wo einst der kleine Ort Wolkenberg war, lockt der Weinberg Wolkenberg als Abstecher entlang der Radtour. Weinbergführungen und Weinproben können individuell vereinbart werden. Zudem organisiert das Besucherzentrum excursio in Welzow Ausflüge zum neuen Weinberg und Aussichtspunkt, beispielsweise die geführte Tour „Kohle, Wein und neues Land“ am 30. September (Gruppen auf Anfrage). „Hierbei geht es mit dem Mannschaftstransportwagen in den aktiven Tagebau, anschließend in die Rekultivierung des Tagebaus bis hin zum neuen Weinberg. Auf der Tour gibt es Erläuterungen zum Weinberg und zu den angebauten Weinen sowie eine Verkostung der Wolkenberger Weine un d einen kleinen Imbiss“, so Katja Wersch. Lohnenswerte Ausflugsziele entlang der Seenland-Route sowie für Nicht-Radler sind auch der Senftenberger See, auf dem Surfer bei starken Herbstwinden einen tollen Anblick bieten, sowie die Landmarke Lausitzer Seenland „Rostiger Nagel“, ein Aussichtsturm, der einen beeindruckenden Ausblick über die herbstliche Landschaft und die Seen bietet.

„Für alle, die nach so viel entspannender Natur Lust auf Geselligkeit haben, lohnt sich ein Besuch der zahlreichen Erntedank- und Herbstfeste entlang der Seenland-Route“, empfiehlt Kathrin Winkler. So findet beispielsweise vom 23. bis 24. September ein „Historischer Töpfermarkt“ in Spremberg, vom 30. September bis 1. Oktober Erntedankfest an der Krabatmühle Schwarzkollm sowie zeitgleich das Herbstfest auf der Jakubzburg Mortka statt. Am 14. Oktober steigt das Herbst- und Feuerfest in der Energiefabrik Knappenrode und am 8. und 15. Oktober die Kirmes auf dem Partwitzer Hof.