Mit dem Ende der offiziellen Badesaison am 15. September endete auch ein Sommer, der den Berliner Badegästen nicht immer ein uneingeschränktes Badevergnügen bot. Trotz ursprünglich bester Badequalität an den 39 offiziellen Berliner Badestellen sorgten Starkregen und Blaualgen für teilweise erhebliche Verschmutzungen.

Bereits Anfang Juni musste das LAGeSo Warnhinweise zum Auftreten von Blaualgenentwicklungen am Tegeler See veröffentlichen. Im Rahmen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes wurden die Badegewässer in Berlin regelmäßig auf ihre hygienische Situation und auf das Vorliegen von Blaualgen sowie der von ihnen produzierten Giftstoffe untersucht. Im Tegeler See wurden Blaualgen festgestellt, die dort neuartig waren und Giftstoffe produzierten. An mehreren Stellen musste vor dem Baden gewanrt werden. Hunde durften an Badestellen nicht mitgenommen werden. Obwohl keine für Menschen schädlichen Konzentrationen von Blaualgen-Toxinen an den Badestellen gemessen wurden, gab es deutliche Hinweise darauf, dass Hunde an Blaualgen-Toxinen verendet waren. Eine Analyse des Umweltbundesamtes ergab in zwei Fällen hohe und für die Hunde tödliche Konzentrationen des von Blaualgen produzierten Giftes Anatoxin. Andere Gifte wurden ausgeschlossen. Die Pathologen der Freien Universität, die die Gesamtbewertung vornahmen, fanden keine anderen Todes- oder Krankheitsursachen, die zum Verenden der Tiere geführt haben.

Ende Juni musste das LAGeSo erneut warnen, diesmal wurden die Berliner Badegewässer durch unwetterartige Starkregenfälle am 29. und 30. Juni erheblich verunreinigt. Es wurde aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes bis auf weiteres empfohlen, in den Berliner Gewässern nicht zu baden, da die Einspülung von Regenwasser und zum Teil ungeklärten Abwässern zu einer erhöhten Belastung mit Krankheitserregern führte.

Am 19. Juli, pünktlich zum Ferienbeginn, konnte dann wieder ausgezeichnete Qualität der Badegewässer vermeldet werden. Die Badewarnung wegen Blaualgen an allen Badestellen des Tegeler Sees konnte zwischenzeitlich aufgehoben werden. Die Ergebnisse zeigten, dass keine akute Gefährdung durch Blaualgenentwicklung mehr bestand.
Blaualgen gehören zum natürlichen Gewässerökosystem. Die neuartigen Blaualgen im Tegeler See können vereinzelt locker auf Wasserpflanzen oder im Schilf vorkommen. Deren Toxine werden nicht über die Haut aufgenommen. Präventiv sollten Kinder und Hunde den Kontakt mit Algenansammlungen und angeschwemmten Wasserpflanzen vermeiden.

Durch unwetterartige Starkregenfälle am 22. und 23. Juli musste dann wieder wegen erheblicher Verunreinigungen der Badegewässer gewarnt werden. Aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes wurde empfohlen, bis auf weiteres in den Berliner Gewässern nicht zu baden. Besonders betroffen waren die unter dem Einfluss der gesamten Innenstadt stehende Unterhavel. Bereits wenige Tage später, am 1. August, sprach das Landesamt für Gesundheit und Soziales gemäß Badegewässerverordnung für vier Badestellen an der Unterhavel ein Badeverbot aus:  Untersuchungsergebnisse zeigten, dass es an diesen vier Badestellen der Unterhavel zu wiederholten Überschreitungen der Grenzwerte für Indikatorbakterien (E. coli und Intestinale Enterokokken) gekommen war. Diese Indikatorbakterien sind in der Regel selbst harmlos für den Menschen, deuten aber bei Überschreitung der Grenzwerte auf eine starke Verunreinigung der Badegewässer mit Krankheitserregern hin. Bei Hautkontakt oder Verschlucken können diese u.a. zu Wundinfektionen und Magen-Darm-Erkrankungen führen.

Am 8. August konnten die Badeverbote aufgehoben werden – Badespaß an allen Berliner Badestellen war wieder garantiert. Nach den aktuellen Messergebnissen konnte wieder unbesorgt an allen ausgewiesenen Badestellen gebadet werden. Die Badegewässerqualität der Unterhavel hatte sich nach den Verunreinigungen durch die Starkregenfälle wieder erholt. Am 15. September endete die offizielle Badesaison und damit auch die engmaschige Überwachung der Badegewässerqualität an den 39 offiziellen Badestellen in Berlin.