„Alleen verbinden“ war das diesjährige Motto des bundesweiten Fotowettbewerbes zur Allee des Jahres. Das Siegerfoto von Heinrich Baumann aus Wattmannshagen konnte sich gegen 154 weitere Vorschläge durchsetzen. Es zeigt eine Ahornallee zwischen Pölitz und Warnkenhagen im Landkreis Rostock. Anlass für die Auszeichnung ist der „Tag der Allee“ am 20. Oktober, den Umweltschutzorganisationen vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben hatten.

Katharina Brückmann, BUND-Expertin für Baum- und Alleenschutz über die ausgezeichnete Allee: „Diese Ahornallee verkörpert alles, was wir an einer Allee so lieben, den Tunnel, der hier wie eine Kathedrale wirkt und die Erhabenheit alter Bäume. Diese Allee verbindet Biotope längs der Straße und auch quer über die Straße. Gleichzeitig zeigt das Foto auch alle Schwierigkeiten, mit denen die Alleebäume heute zurechtkommen müssen. Der ländliche Weg ist sicher kaum befahren und war vor noch nicht allzu langer Zeit noch unbefestigt. Leider werden immer mehr unbefestigte Wege asphaltiert, selbst da, wo eine wassergebundene Deckschicht oder Betonspurbahnen möglich und besser wären. Das Foto zeigt wie Asphalt die lebensnotwendigen Bodenbereiche der Bäume versiegelt. Aber auch von der Ackerseite sind die Bäume arg bedrängt. Wichtig wäre hier ein Saumstreifen, der nicht bewirtschaftet wird.“

2. Platz: Blühende Lindenallee auf dem Oder-Neiße-Radweg. Foto: Kerstin Rehmann/ BUND

2. Platz: Blühende Lindenallee auf dem Oder-Neiße-Radweg. Foto: Kerstin Rehmann/ BUND

Der zweiten Platz des Fotowettbewerbes geht nach Brandenburg. Kerstin Rehmann aus Bad Schmiedeberg fotografierte eine blühenden Lindenallee auf dem Oder-Neiße-Radweg in Richtung Norden. Angeregt wurde sie durch einen Vortrag zu Alleen in der dortigen Stadtkirche von Bad Schmiedeberg.

3. Platz: Lindenallee in einem mecklenburgischen Dorf. Foto: Birgit Schlag/BUND

3. Platz: Lindenallee in einem mecklenburgischen Dorf. Foto: Birgit Schlag/BUND

Das drittplatzierte Foto wurde von Birgit Schlag eingereicht und zeigt eine Lindenallee in einem mecklenburgischen Dorf. Das Urteil der Jury: „Das Zusammenspiel der Farben der Allee mit dem blühenden Rapsfeld im Hintergrund lässt den Sommer erstrahlen. Das Bild lässt die Weite der Allee wunderbar erahnen.“

Sonderpreis für Alleen in Parkanlagen: Schlossallee im Park von Schloss Seehof in Memmelsdorf. Foto: Horst Schunk

Sonderpreis für Alleen in Parkanlagen: Schlossallee im Park von Schloss Seehof in Memmelsdorf. Foto: Horst Schunk/ BUND

Den Sonderpreis für Alleen in Parkanlagen erhielt Horst Jürgen Schunk für sein Foto „Die Schlossallee im Park von Schloss Seehof in Memmelsdorf, vor den Toren Bambergs“. Diese Parkanlage liegt in Oberfranken, Bayern. Der Besucher wandelt wie durch geheimnisvolle Tore in dieser wunderschönen Allee.

Mit der Prämierung der „Allee des Jahres“ will der BUND auf die deutschlandweite Gefährdung von Alleebäumen sowie auf die Bedrohung der biologischen Vielfalt aufmerksam machen. Alleen sind für unsere Kulturlandschaft von unschätzbarem Wert: Sie sind ein unverwechselbares Wahrzeichen von Regionen, sie verbinden voneinander getrennte Lebensräume und sie bieten Brut- und Rastplätze für Vögel, Insekten und Kleinsäuger. Alleen spenden Schatten, verringern den Straßenlärm und binden Staub und Abgase.
Doch viele Alleen sind gefährdet – durch Tausalz im Winter, zu viel Stickstoff aus der Landwirtschaft, Beschädigungen der Wurzeln durch Straßenbau und Landwirtschaft, unsachgemäße Pflegemaßnahmen und Überalterung und unzureichende Nachpflanzung.

Titelfoto:  Heinrich Baumann/BUND